(Rundgang im Uhrzeigersinn):
Eingangsbereich, Zierpflanzenbeete:
Der Eingangsbereich wird geprägt von Zierpflanzen. Die Staudenpflanzungen werden im Sommer durch einjährige Blütenpflanzen ergänzt. Auf der rechten Seite ist die sogenannte Gehölzwiese, auf der z.B.ein Gingkobaum, eine Stinkesche, eine Strauchkastanie und ein weißer Flieder wächst. Dieser Bereich ist im Sommer ein beliebtes Pausenplätzchen.
Forschergarten: Hier werden Pflanzen angebaut, die auch industriell angebaut und verarbeitet werden. So hatten wir ein ”Weizenevolutionsbeet”, in dem Weizenarten von Beginn der Kultivierung bis zum heutigen Hochleistungsweizen als Beispiele angepflanzt sind. Dieses Jahr ist wegen Fruchtwechsel eine ”Kartoffelstraße” geplant und ein Gerstenevolutionsbeet wird in den Schülerbeeten angelegt. Ölpflanzen sind ein wichtiger Teil der industriellen Landwirtschaft. Hier zeigen wir in jährlicher Abwechslung wichtige Ölpflanzen wie Raps, Lein, Sonnenblumen und andere. Wir gewinnen auch im kleinen Umfang Öl aus den Pflanzenteilen, meist aus den Samen.
Ein weiterer Schwerpunkt war Braugerste. Ganz neu ist das „Dual-Use“-Beet.
„Dual-Use“ ist ein Begriff aus dem internationalen Recht. Dabei geht es um Wirtschaftsgüter, die sowohl für zivile als auch für militärische Zwecke verwendet werden können. Durch Sanktionen der UN (oder anderer Staaten) können Waren, die als Dual-Use klassifiziert werden nicht ohne Genehmigung exportiert werden. Ein klassisches Beispiel sind elektronische Steuerteile, die sowohl in medizinischen Apparaten als auch in Raketen eingebaut werden können.
In die Pflanzenverwendung fand der Begriff, der nun negativ behaftet ist, durch die Architektur Eingang. So können Pflanzen sowohl als Nutzpflanzen als auch als Baustoff verwendet werden, z.B. Bambus als Hecke, Raumteiler und als Baustoff für Zäune, Lauben oder Pergolen.
Hier in diesem Beet werden weitere Pflanzen gezeigt, die für mehrere Verwendungen möglich sind:
• Sonnenblumen als Nahrungsmittel, Ölpflanze und Energiepflanze,
• Dahlien als Zierpflanze und als Nahrungsmittel,
• Phacelia als Gründüngung und Bienenweide,
• Kalebasse als Nahrungsmittel (Kürbis) und Behälter (Flasche), Trommel, Musikinstrument,
• Kürbis als Zierpflanze und Nahrungsmittel,
• Getreide als Nahrungsmittel, Baustoff (Stroh) und Energiepflanze,
• Mais als Nahrungsmittel, Futterpflanze und Energiepflanze,
• Lein als Ölpflanze, Faserpflanze (Leinen, Stoffe),
• Ringelblume als Zierpflanze und Heilpflanze,
• Tee als Zierpflanze und Genussmittel,
• Weide als Heilpflanze, Energiepflanze und lebender Baustoff
• Chrysanthemen als Zierpflanze und als Pflanzenschutzmittel,
• Fingerhut als Zierpflanze und Arzneipflanze.
Genetikbeete: Hier werden Pflanzen gezeigt, an denen die Vererbungslehre dargestellt werden kann, z.B. Erbsen und Wunderblume. Gewünscht ist auch die Durchführung von Kreuzungsversuchen. Mischpflanzung oder Multikulti im Beet war im vergangenen Jahr ein Thema im Rahmen des 7. Berliner Schulgartentages
Feld 14: Arten und Sorten Hier zeigen wir Züchtungen von Zier- und Nutzpflanzen, die teilweise anders aussehen als die Arten oder einen höheren Ertrag oder ganz andere Früchte haben. Hier finden wir auch Beispiele von dem sogenannten ”Superfood”.
Schülerbeete 15-3: Hier bauen Schülerinnen und Schüler der Biologie-Profil-Klassen Gemüse und Kräuter nach eigenen Wünschen an. Meist werden die Pflanzen nach zueinander passenden Arten ausgesucht, die Vor- und Nachteile gegenüber gestellt und dann wird über die Auswahl abgestimmt. Die Schülerinnen und Schüler führen alle Arbeitsschritte von der Aussaat bis zur Ernte durch.
Hochbeete Die Hochbeete werden von Kleingruppen bewirtschaftet. Außerdem werden hier Pflanzen angebaut, die vor den Entenschnäbeln geschützt werden müssen. z.B. Salate. Ferner können die Hochbeete auch inclusiv benutzt werden.
Kompost: Wir legen Wert auf eine nachhaltige Kompostwirtschaft. Alle organischen Stoffe und Abfälle werden kompostiert und dieser dem Stoffkreislauf zugeführt. Speziell für die Herstellung von Vermehrungs- und Topferden wird Laub kompostiert. In einem Langzeitversuch kompostierten wir die Papierhandtücher der Insel.
Duftgarten: Hier wachsen Pflanzen, die einen besonderen Duft in den Blüten, Blättern oder Samen enthalten. In dem Duftgarten sind auch kleinere Beete für Schülerinnen und Schüler oder für das Internat. Aus den Duftrosen stellen wir Rosenblütensirup und -gelee her.
Im Duftgarten befinden sich: Duftrosen, Waldmeister, Falscher Jasmin, Zimthimbeere, Duftschneeball, Blauraute, Duftpelargonien
Eiweiß-Pflanzen
In diesen Beeten werden im Wechsel Eiweißpflanzen gezeigt. Sojabohnen gibt es jedes Jahr, Bohnenpflanzen werden wegen Fruchtfolge immer auf wechselnden Beeten angezogen.
Frühbeete (Kulturkästen) Die Frühbeete werden mit einer Ausnahme nicht mehr bestimmungsgemäß verwendet. In einem Frühbeetkasten werden die Pflanzenfamilien gezeigt, die nach Blütenmerkmalen gebildet wurden.
Dieses Beet befindet sich bis Mai 2021 in Überarbeitung.
Ein weiteres Beet ist mit Färbepflanzen belegt.
Auch dieses Beet wird umgestaltet.
Die Kulturkästen aus Glas wurden aus Sicherheits- und Ergonomiegründen durch eionen Folientunnel ersetzt. In dem Folientunnel werden von Februar bis Mai Gemüsekulturen vorgezogen und angebaut, von Mai bis September/Oktober Tomaten und Gurken angebaut. Durch den Wegfall des Hantierens mit den Fenstern gibt es auch eine große Arbeitsersparnis.
Obstwiese Wir haben überwiegend alte Obstsorten angebaut. Eine Liste wird z.Z. erstellt. Am südlichen Rand und auf der Schafweide wird die Bepflanzung mit modernen Obstsorten weitergeführt
Bienenhaus
Die Imkerei in der Schulfarm Insel Scharfenberg betreibt 14 Bienenvölker. Wir legen Wert auf eine bienenfreundliche Auswahl an Pflanzen.
Schülerbeete am Gärtnerhaus Hier werden die Beete von den Bio-Profil-Klassen, den Gartenprojekten und dem Internat bewirtschaftet. An der südlichen Traufkante werden Tomaten angebaut, davor ist des Gärtners Experimentierfeld mit neuen Arten und Sorten sowie Exoten.
Das Gärtnerhaus ist ursprünglich das Bienenhaus der Schulfarm Insel Scharfenberg gewesen. Es steht zusammen mit dem alten Schulhaus unter Ensembleschutz. Heute beherbergt es den Pausenraum für die Freiwilligen und Praktikanten, die Sattelkammer und den Werkzeugschuppen.
Laufenten
Wir sind Indische Laufenten (Anas platyrhynchos domesticus) und stehen in dem Ruf, ausdauernd und nachhaltig einen Gartenschädling, die Spanische Wegschnecke (Arion vulgaris) oder einfach Nacktschnecke genannt (weil sie kein Haus hat) zu verspeisen. Die Inselgärtnerei war voll von Nacktschnecken. Wenn die Schülerinnen und Schüler im Mai ihre Beete bestellt haben, binden sich die Nacktschnecken Servietten um und machen sich über die zarten jungen Pflänzchen her. Die ganze Mühe nur als Schneckenfutter? Das muss nicht sein. Curry, Amchoor, Saline, Masala, Ivory & Bella mit aktuell 5 Küken.
Eine biologische Schädlingsbekämpfung meint den Einsatz von Nützlingen gegen Schädlinge. Die indischen Laufenten – ursprünglich ein in Java entstander Sport unserer heimischen Stockente und im süostasiatischen Raum als Eierlieferant gehalten – wird heute auch in Weinplantagen in Neuseeland und Südafrika als Schädlingsbekämpfer und Unkrautvernichter in großen Herden gehalten. In Deutschland werden sie zunehmend in Gemüsebaubetrieben als Schneckenvernichter eingesetzt. Als Wildtiere sind sie sehr schwer zahm zu bekommen. Bei uns ist das Vorhaben, die Tiere handzahm zu bekommen, leider gescheitert.
Voliere
Die Voliere ist nur für die Laufenten gebaut worden, damit sie längere Zeit ohne Aufsicht artgerecht gehalten werden können. Gerade in den Ferien oder zu den Urlaubszeiten des Gärtners sollen die Wasservögel nicht übermäßig lange im Stall eingesperrt bleiben. Da die Voliere nur temporär steht ist sie aus aufgerüsteten Bauzäunen mit einem Schutznetz hergestellt.
Kräutertheater
Der Kräutergarten ist ein Schmuckstück in der Inselgärtnerei. Angelegt in einer Artenvielfalt, die seinesgleichen sucht, verdient er regelmäßige und intensive Pflege. Nach einem ”Neustart” 2018-2019 ist jetzt in einem Zustand, der zu bewundern ist. Eingerahmt von Hecken und Beerenobst werden hier viele Küchenkräuter angebaut, die auch in der Küche Verwendung finden. Wärmeliebende Pflanzen wie Rosmarin und Zitronenverbene sind in ein kleines Amphitheater gepflanzt. Um diesen Kern ziehen sich Segmentbogenförmig die Beete.
Gewächshaus
Das Gewächshaus wurde 2014 neu gebaut. Es ist konzipiert als Unterrichtsraum mit Pflanzenanzucht. Es verfügt über eine Stehwandheizung, die vom alten Schulhaus gespeist wird, 4 Arbeitstische, 2 Rolltische, 2 Klimakammern und 8 Unterrichtstische. Alle Ausstattungsgegenstände sind Rollbar, mit Ausnahme der Regale und Schränke. Von Februar bis Mai wird es überwiegend als Gewächshaus benutzt, in der restlichen Zeit steht es als Unterrichtsraum zur Verfügung.
Weitere Informationen vom Gärtner Thomas Lamp über lamp@insel-scharfenberg.de