Arbeitsweg

Ich habe Probleme. Sonst bei gutem Wetter fahre ich mit der Kombination Fahrrad-Bahn. Die letzten Monate waren aber nicht so geeignet.
Also ÖPNV.
Von Niederschönhausen nach Staaken ist je ein Stückchen, welches ich im Sommer besonders in der umgekehrten Richtung schon mal die ganzen 24 km komplett mit dem Fahrrad zurückgelegt habe; Bestzeit 1:22 Stunden.
Die BVG bietet mir nun folgendes an:

BVG-Fahrplan

Den Fahrplan konnte ich leider nicht speichern, deswegen hier ein Bild.

Den vorgeschlagenen Fahrweg wollen wir mal gnädig übersehen. Selbst bei einer näherliegenden Fahrtstrecke kommt keine kürzere Fahrtzeit zusammen als die unten im Bild zu sehenden „Dauer: 1:49“ Also 1 Stunde und 49 Minuten. Weil: aus allen Richtungen kommend fährt der sogenannte „Metro-Bus M 32“ nur alle 20 Minuten, auch im Berufsverkehr. Auch, wenn ich eine andere Strecke fahre, ich komme immer erst mit der Bahn kurz nach Abfahrt des famosen Metro-Bus in Spandau an.

Ich muss um 5:12 mit der „Metro-Tram M1“ losfahren, bis zum S-Bahnhof Hackescher Markt (Berlin) an: 05:45 fahren, dort 10 Minuten warten, um 05:55 mit der S9 Richtung S -Bahnhof Spandau Bhf (Berlin) dort um 06:27 ankommen, um dort nach 18 Minuten (!) mit dem „Metro-Bus M 32“ um 06:45 weiterzufahren, um dann endlich um 7:01 meinen Arbeitsplatz zu erreichen.
Das finde ich, ehrlich gesagt, nicht so sehr nach „Untergang des Abendlandes“ als schon so ziemlich irre.

Also „Train-Hopping“

Um den Nervenkitzel zu erhöhen, den Adrenalinspiegel zu steigern, und um es mal den Fahrplanstrategen von BVG und S-Bahn richtig zu zeigen, fahre ich erst 2 Strassenbahnen („Metro-Tram“) später los, also um 5:52.

Am Bahnhof Pankow in die S-Bahn Richtung Zeuthen. Abfahrt 6:10.

Nach einer Station umsteigen auf dem Bahnhof Bornholmer Strasse in den Zug Richtung Teltow. Abfahrt 6:13.

Nach einer Station umsteigen auf dem Bahnhof Gesundbrunnen in die Ringlinie Richtung Westkreuz. Abfahrt 6:17.

Nach 4 Stationen umsteigen am S+U -Bahnhof Jungfernheide in die U 7 Richtung Rathaus Spandau. Abfahrt 6:30

An der Stelle wird es richtig eng. Durch den langen Fußweg bis hinunter in den unteren U-Bahntunnel habe ich nur 4 Minuten Zeit. Diese 4 Minuten stimmten aber noch nie; nach Fahrplan soll die S 42 um 6:26 am S+U -Bahnhof Jungfernheide eintreffen, das schafft sie aber nie.

Deswegen habe ich nach Fahrplan am S+U Bahnhof Rathaus Spandau, Ankunft um 6:43 nur noch 2 Minuten Zeit, um den Bus zu erreichen, der fahrplanmässig um 6:45 abfährt.
Heute hat es geklappt. Warum?
Ich frage den Fahrer, warum er am Bahnhof Spandau so lange gewartet hat. Er zeigt auf ein Display und sagt, er bekommt eine Freigabe erst, wenn alle Anschlüsse hergestellt sind. Das ist doch prima! Warum macht man das nicht bei der Strassenbahn? Warum nicht bei allen Anschlüssen, die nur 2 Minuten auseinander liegen und eine Taktung von 20 Minuten und mehr haben?
Irre.

Nach 1 Stunde und 12 Minuten habe ich meinen Arbeitsplatz erreicht, 40 Minuten schneller als bei dem vom „Fahrinfo“ vorgeschlagenen Weg. Leider war auf die Schnelle nicht rauszufinden, wer hinter der Firma steckt, ich verdächtige aber die Telekom.

Jetzt aber wieder Fahrrad. So aus dem Bauch und der Erinnerung heraus sieht das so aus: Abfahrt mit dem Fahrrad um 6:10 bis zum S-Bahnhof Pankow. Dann Richtung Blankenfelde bis zum S-Bahnhof Friedrichstr..
Umsteigen in die Regionalbahn R2 Richtung Rathenow, Abfahrt 6:55.
Staaken aussteigen und dann mit dem Fahrrad um 7:20 am Arbeitsplatz ankommen.
Macht eine Stunde und 10 Minuten. Wenn die Regionalbahn pünktlich fährt…

Irgendwann erzähle ich mal, wie das mit dem Auto geht.

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