Fahrradfahren in Berlin – Folge 3

«Folge 2
Fahrradfahrer werden im Berliner Straßenverkehr benachteiligt, weil

– die Verkehrsführung umständlich ist.

Die Verkehrsführung, also das Leiten des Fahrradverkehrs auf öffentlichem Strassenland ist von zwei Prämissen geprägt:
1. Den schnelleren Autoverkehr flüssig zu halten
2. Sicherheitsaspekte

Den motorisierten Verkehr nicht zu behindern steht nicht umsonst an erster Stelle. Alle technischen und baulichen Maßnahmen zeigen in diese Richtung.
Die Benachteiligungen sind:
– Linksabiegemöglichkeit nur über zwei Ampelphasen,

– Geradeausfahrt bei breiten und großen Kreuzungen (womöglich noch mit Tramverkehr) über drei Ampelphasen,
Hier meine Lieblingsbeispiele:

Nachtrag vom 20.07.2008: Wegen unklarer Urheberrechte alle Screenshots und Maps aus den Beiträgen entfernt.

Rhinstr-B5
Die Kreuzung Rhinstr./Frankfurter Allee/B5, mit 4 (vier) Ampeln zum überqueren der B5! Bei zwei Testfahrten bin ich allerdings sauber hintereinanderweg bei „Grün“ rübergekommen, also nicht so dramatisch.

Messedamm/Neue Kantstr
Die Kreuzung Messedamm – Neue Kantstr.. Besonders verwerflich ist hier die Schaltung der Fahrradampel über Induktionsschleifen. Die Schleifen sind sehr unempfindlich gestellt, d.h. man muß ordentlich Gewicht auf die Schleife bringen. Nachteilig ist auch, dass man bei der Bergabfahrt vom Theoder-Heuss-Platz kommend unfair ausgebremst wird. Ende der 1970er Jahre habe ich hier mal mit einem normalen Fahrrad mit 3-Gang-Nabe 60 kmh erreicht.

Grosser Stern

Bald ist es soweit. Dann darf man die rote Linie fahren, wenn es nicht zu viele auf einmal machen.
Einmal bin ich die „Strasse des 17. Juni“ geradeaus auf der Fahrbahn gefahren. Keiner hat gehupt. War prima.
Ein anderes Mal habe ich an der Ampel an der Hofjägerallee eine ganze Streusselschnecke aufgegessen, bevor es weiter ging. Eine ungeduldige Fussgängerin wäre beinahe überfahren worden.

– Ableitung auf den Bürgersteig vor Kreuzungen
– Zu kurze Ampelphasen, besonders bei „Fahrradvorrangschaltung“,
– Fahrradsonderschaltungen
– Ableitung von Fahrradwegen in den Parkstreifen (Erzwingung von wartepflichtigen Spurwechsel nach STVO)
Zeichen240 Zeichen 241
– Zeichen 240: gemeinsamer Fuß- und Radweg
und Zeichen 241 getrennter Rad- und Fußweg
– Vernachlässigung von Unterhaltungsarbeiten
– Umwege bei Baustellen
– unangemessene Vorschriften in der STVO
– Bei Platzmangel wird zuerst dem Kfz-Verkehr eine Lösung angeboten, Fahrradfahrer und Fußgänger kommen zuletzt (und manchmal auch garnicht).
– Schlechte Strassen
Berliner Str. Berliner Str. Pankow Fugen im Großpflaster

Die Berliner Str. in Pankow. Soll ja irgendwann total umgebaut werden.

Die Brückenunterführung ist ja auch fällig:
Brücke BerlinerStr Pankow BerlinerStr Pankow, Brücke

Wo fahren die beiden Fahradfahrer hin? So machen es alle.

Fahrradfahren in Berlin – Folge 4

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