Holzrad 6.0 – Doku

Durch den Grossen Tiergarten.
Als kleiner, aber feiner Kern fuhren wir los. Motiviert, aber windgepeitscht und noch warm um Bauch und Herz fiel uns gleich gegenüber die Baustelle auf. Sieh an sieh an! Dachten wir beim Betrachten des Bauschildes: was ein Landschaftsgärtner nicht so alles macht! Die Platzeinfassung – der Platz heisst übrigens „Platz des 18. März„, weil am Ende der Strasse des 17. Juni – ist nach grober Inaugenscheinname teils aus Betonsteinen, teils aus Natursteinen.

Schon von weitem fiel uns eine aus dem nackten Gezweig des Bewuchses herausleuchtende Gruppe weißbereifter Triebe auf, die leicht als eine Rubus Art zu identifizieren war. Bloß welche Art? Nach einigen Recherchen in Buch und Laptop entschieden wir uns für Rubus cockburnianus – weil die Wuchsform und die Bestachelung am ehesten mit der Literatur übereinstimmte. Näheres wissen wir ab Montag, nach dem Telefonat mit dem NGA.

Diese Bild ist übrigens das erste mit meinem neuen Mobiltelefon Entstandene.

Am Rande erkannt:
Geranium renardii, gut zu erkennen an den rundlichen Blättern und der Textur der Blattadern,
Euonymus alatus, auffällige korkige Flügel an den Trieben, Reste der Früchte,
Cornus mas, die gestielten, runden Knospen färben sich bereits gelb.

Von fern goldeten die Putten des Beethoven-Haydn-Mozart-Denkmales, welches auch Musikerofen oder Komponistenofen genannt wird, aus dem Grau. „Das Beethoven-Haydn-Mozart-Denkmal (auch Komponistendenkmal genannt) wurde 1904 von Rudolf und Wolfgang Siemering im Großen Tiergarten, einem zentralen Park in Berlin, zu Ehren der Komponisten Ludwig van Beethoven, Joseph Haydn und Wolfgang Amadeus Mozart errichtet.“ (Wikipedia) Das Denkmal wurde letztlich restauriert.

Am Sitz des Grünflächenamtes einen Davidia involucrata besichtigt und Samen gefunden.

Kurze Inspektion, ob die Kastanienallee, Rüsternallee, Buchenallee, Ahornallee, Platanenallee und Eichenallee ihren Namen zu Recht tragen: Bis auf wenige Partisanen stimmt alles.

Bei Herrn Köhler war alles ruhig. Nebenan im Bundespräsidialamt auch, was an diesem Wochentag auch erklärlich ist. Durch den Zaun, dessen Pfosten im übrigen aus Videokameras besteht, lugte ein Viburnum farreri hervor.

Hinter dem Bundespräsidialamt, östlich des englischen Gartens an der Mauer zur Spree fanden wir die Skulptur „Pony und Knappe“ geschaffen 1896 von Erdmann Encke in einem kleinen barocken Refugium, dem Fuchsiengarten.

Dort in der Nähe auch die Bison-Statue (? – Plastik) von Siemering 1902, der, so nebenbei bemerkt, auch das Haydn-Mozart-Beethoven-Denkmal geschaffen hat.

Am englischen Garten pflanzte 1965 Königin Elisabeth II. eine Eiche. Meiner Erinnerung nach war ich dabei, aber an der Stelle, wo ich sie vermutete, steht ein bedeutend jüngerer Baum. Was ist da passiert?

Eine imposante Hamamelis mollis am Parkhaus (Neu: „Teehaus„).

Die Winterlinge -Eranthis hyemalis – haben noch geschlossene Knospen. Links im Bild: das typische Tiergartengitter.

Am See steht ein Amberbaum – Liquidambar styraciflua – gut zu erkennen an der korkigen Rinde und den Samenständen.

Die Rousseauinsel.

Neben der Rousseauinsel der Gedenkstein für die Baumspenden westdeutscher Städte.

Die Löwenbrücke ist zur Zeit leider gesperrt.

Ansicht von der Südseite.

Zum Schluß im Schleusenkrug noch einen heissen Tee und einen heissen Bananensaft verzehrt und die Pflanzennamen aufgeschrieben:

Symphoricarpos orbiculatus
Alnus glutinosa
Crataegus monogyna
Corylus avellana
Buxus sempervirens
Rubus cockburnianus
Geranium renardii
Euonymus alatus
Cornus mas
Viburnum farreri
Davidia involucrata
Viburnum carlesii
Quercus robur
Hamamelis mollis
Eranthis hyemalis
Taxus baccata
Liquidambar styraciflua
Rhododendron ponticum Hybriden
Acer platanoides
Ulmus x hollandica
Aesculus hippocastanum
Platanus x hispanica
Fagus sylvatica

Holzrad 7.0 dann am 29. März 2008 durch den Volkspark Jungfernheide – Treffpunkt 10:00 am S-Bahnhof Jungfernheide – Ausgang Olbersstr.

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