Leider habe ich diesen Rundbrief in meinem Postfach übersehen. Deswegen erscheint der Rundbrief Ausbildung des BPA Nr. 01/2017 erst jetzt.
Fakten zur Regierungspolitik
Berlin, 16. Februar 2016
01/2016
Ausbildung mit Handicap geht gut
„Wie können wir behinderte und nicht-behinderte Menschen auch zusammen im Arbeitsleben integrieren?“, sagte Bundeskanzlerin Merkel im Video-Podcast am 30. Januar. Diese Frage hält sie für zentral, wenn es um Politik für behinderte Menschen geht.
Anfang Februar besuchte sie das Berufsbildungswerk in Greifswald. Sie wolle zeigen, was möglich ist, wenn Menschen mit Behinderungen einen geeigneten Ausbildungsgang bekommen. „Vielen Jugendlichen wird hier eine richtige Chance eingeräumt, auch mit viel Eigeninitiative für Freizeitmaßnahmen“, freute sich Merkel. Berufsbildungswerke sind Brücken in den ersten Arbeitsmarkt. „Wir wollen diese Brücke weiter ausbauen“, so Merkel. Arbeitgeber sollten die Stärken behinderter Menschen erkennen und ihnen eine Chance geben.
Wer Behinderung hört und nur an Einschränkungen denkt, liegt falsch. Menschen mit Behinderungen haben viele Talente – auch und gerade für den Arbeitsmarkt. Dafür gibt es viele gute Praxisbeispiele.
Auch Langzeitarbeitslose und Beschäftigte ohne Berufsabschluss haben trotz Aufschwung immer noch schlechte Karten auf dem Arbeitsmarkt. Die Bundesregierung will die Berufschancen für geringqualifizierte Beschäftigte verbessern.
Weiterbildungsprämie für Geringqualifizierte
Wer auch in Zukunft mit den Veränderungen am Arbeitsplatz mithalten will, muss sich qualifizieren. Bisher tun dies noch zu wenige Geringqualifizierte. Ihnen fehlen oft bestimmte Grundkompetenzen, um Lehrgänge und Prüfungen zu absolvieren. Beschäftigte in kleinen und mittleren Betrieben, die in der Freizeit für einen Berufsabschluss pauken, bekommen bisher keine Förderung. Das soll sich ändern: mit entsprechenden Fördermöglichkeiten der Arbeitsagenturen und mit einer Weiterbildungsprämie.
Menschen mit Behinderung ausbilden
Brücken in den Arbeitsmarkt ausbauen
Im Berufsbildungswerk in Greifswald können junge Leute mit Behinderung eine Lehre in über 70 Ausbildungsgängen machen. Das Besondere: hier werden gleichzeitig berufliche, soziale und medizinische Rehabilitation angeboten. Den praktischen Ausbildungsteil absolvieren die Auszubildenden in regionalen Unternehmen.
Bundeskanzlerin Merkel im Berufsbildungswerk Greifswald
Die Berufsbildungswerke – bundesweite Angebote
Die Berufsbildungswerke bilden an bundesweit 52 Standorten rund 15.000 junge Menschen mit Handicaps in über 240 anerkannten Berufen aus. 91 Prozent der Auszubildenden schließen ihre Ausbildung als qualifizierte Fachkräfte ab. 63 Prozent befinden sich nach ihrer Ausbildung in Arbeit.
Immer mehr Unternehmen bieten Betriebspraktika an oder übernehmen einen großen Teil der praktischen Ausbildung
Best-Practice- Beispiele
Belal El-Khalidi ist von Geburt an gehörlos. In der kleinen Malerfirma Ates macht er eine Ausbildung zum Maler und Lackierer. Die Verständigung mit dem Chef und den Kollegen funktioniert über SMS oder mit Zetteln. Wenn es schwieriger wird, kommt eine
Gebärdendolmetscherin, die auch in der Berufsschule da ist. Solche Praxisbeispiele zeigen, wie Inklusion konkret gelingt.
Malerausbildung für gehörlose Menschen (Dieser Beitrag ist nicht mehr vorhanden.)
Erfolgsstrategien zur Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen
Ausbildungsplätze schaffen
Ausbildungsplätze für Jugendliche mit Behinderung schaffen, Jugendliche mit und ohne Behinderung gemeinsam ausbilden – das sind die Ziele des Inklusionsprojektes „!nkA“. Dazu gehört, die Jugendlichen besser über ihre beruflichen Perspektiven zu informieren und sie bei der Bewerbung zu unterstützen. Zwei Jahre nach Projektstart hatten 35 Jugendliche mit Behinderung ihre Ausbildung in einem der beteiligten Unternehmen begonnen. Das Projekt des „UnternehmensForums“ wird vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales gefördert.
Bundesarbeitsministerin Nahles im Gespräch mit !nkA-Teilnehmern
Inklusionsinitiative für Ausbildung und Beschäftigung
Berufliche Weiterbildung
Prämie für berufliche Weiterbildung
Geringqualifizierte Beschäftigte, die sich beruflich weiterbilden, erhalten demnächst eine Prämie: Für bestandene Zwischen- und Abschlussprüfungen gibt es 1.000 und 1.500 Euro. Für Mitarbeiter in kleinen und mittleren Betrieben gibt es Zuschüsse, wenn sie sich außerhalb der Arbeitszeit weiterbilden.
Chancen auf dem Arbeitsmarkt verbessern
Meister-BAföG steigt
Ab August 2016 steigen die Förderbeträge beim „Meister-BAföG“ deutlich. Fortbildung, Beruf und Familie werden besser vereinbar. Die Gesetzesnovelle weist in die richtige Richtung. Das war die einhellige Meinung nahezu aller Experten der öffentlichen Anhörung im Bundestag.
Gesetzentwurf der Bundesregierung
Öffentliche Anhörung im Bundestag
Merkel will für Meister kämpfen
Die Bundeskanzlerin will die duale Berufsausbildung und die Meisterausbildung erhalten. Sie kämpfe dafür, dass sich „die europäischen Regelungen nicht unserer dualen Berufsausbildung entgegenstellen“.
Moderne Ausbildung
Neue Ausbildung für die Pflege
Künftig soll eine einheitliche Ausbildung zur „Pflegefachfrau“ oder zum „Pflegefachmann“ übergreifende Qualifikationen vermitteln. Denn sie sollen Menschen aller Altersgruppen gut pflegen können: in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen und ambulant. Für Auszubildende wird die Ausbildung künftig kostenfrei werden. Sie erhalten dann – wie andere Azubis – eine
angemessene Ausbildungsvergütung.
Thema Pflegekräfte: Neues Berufsgesetz, Fachkräftemangel, Bezahlung, Fragen und Antworten
Dachdecker lernen mit Drohnen zu arbeiten
Auszubildende sollen lernen, mit 3D-Druckern, Drohnen und Robotertechnik zu arbeiten. Als Fachkräfte von morgen müssen sie diese neuen Technologien einsetzen und bedienen können – im Handwerk, wie in der gewerblichen Fertigung. Das Bundesbildungsministerium hat ein Sonderprogramm gestartet, um die digitale Ausstattung in überbetrieblichen Berufsbildungsstätten (ÜBS) sowie Pilotprojekte und Kompetenznetzwerke zu finanzieren. In ÜBS werden Ausbildungsinhalte vermittelt, die vor allem kleine und mittlere Betriebe nicht anbieten können.
Sonderprogramm ÜBS-Digitalisierung
Reportage: Digitaler Schumacher
Moderne Ausbildungsberufe
Die Ausbildungsberufe müssen mit der Zeit gehen. Das Bundesinstitut für Berufsbildung erstellt regelmäßig neue Ausbildungsordnungen und überarbeitet vorhandene. Für 2016 sind Neuerungen in Arbeit: zum Beispiel für Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik, für Dachdecker oder für Fachkräfte für Veranstaltungstechnik.
BIBB-Berufe – Info zum Ausbildungsbeginn 2016
Azubis haben mehr Geld in der Tasche
Auszubildende haben 2015 mehr Geld verdient als im Vorjahr. Die tariflichen Ausbildungsvergütungen stiegen das vierte Jahr in Folge. In Westdeutschland hatten Azubis durchschnittlich 3,7 Prozent, in Ostdeutschland 4,3 Prozent mehr in der Tasche.
Zu diesem Ergebnis kommt das Bundesinstitut für Berufsbildung
Bewerber und Ausbildungsplätze zusammenbringen
Über Praktikum zum Ausbildungsplatz
2014 fand gut jede/-r vierte Jugendliche über ein Praktikum zur Ausbildungsstelle.
Berufspraktika und persönliche Kontakte öffnen die Türen.
BIBB-Analyse zum Erfolg bei der Lehrstellensuche
Wieder mehr Ausbildungsangebote, aber Passungsprobleme
2015 boten die Unternehmen erstmals nach vier Jahren wieder mehr Ausbildungsplätze an. Trotzdem wurde es schwieriger, freie Plätze zu vermitteln. Über ein Viertel der erfolglosen Bewerberinnen und Bewerber waren Fachhochschüler oder Abiturienten, die sich auf zu wenige Berufe konzentrieren.
BIBB-Analyse: Entwicklung des Ausbildungsmarktes 2015
Flüchtlinge ausbilden
Aus Flüchtlingen werden Auszubildende
10.000 junge Flüchtlinge sollen bis zum Frühjahr 2018 eine betriebliche Ausbildung im Handwerk aufnehmen. Dazu haben das Bundesbildungsministerium, die Bundesagentur für Arbeit und der Zentralverband des Deutschen Handwerks eine Initiative gestartet.
Charta der Vielfalt: Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt
Mit einem Praxis-Leitfaden möchte die Initiative „Charta der Vielfalt“ Unternehmen ermutigen, Flüchtlingen eine Chance zu geben. Der Leitfaden beschreibt die Voraussetzungen, um Flüchtlinge im Betrieb aufzunehmen und welche Förderung es gibt. Drei Unternehmen zeigen, wie sie Flüchtlingen Praktika oder Ausbildung ermöglichen.
Praxis-Leitfaden für Unternehmen
Tipps und Termine
BWP 6/2015 Lernen für die digitale Wirtschaft
BWP 1/2016 Migration und Flüchtlinge
Bildungsmesse didacta, 16. bis 20. 02.2016 in Köln
Der „Rundbrief Ausbildung“ wird ausschließlich im Internetangebot der Bundesregierung www.bundesregierung.de publiziert. Er kann per E-Mail unter folgendem Link abonniert werden: zum Abo.