Landesgartenschau Oranienburg [edit]

oder Hermann van Veen – Gedächtnisausstellung (obwohl er ja noch lebt.)

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An einigen Stellen dieses Beitrages hat die Ironie- und Sarkasmusbremse versagt. Das liegt aber an der mangelnden Informationen, die man nicht oder nur schwer bekommt.

Überdimensionierte orange Blumentöpfe garnieren das Stadtbild.

Besser in die falsche Richtung als falsch herum?

Walderdbeeren – Fragaria vesca.

„Das Boskett Eins steht unter dem Motto Vergänglichkeit. Verwitterte Grabmale erinnern an die conditio humana und das frühe Sterben der Kurfürstin.“ Zitat: Laga Oranienburg

Vergänglichkeit

Vergänglichkeit

„In Boskett Drei zum Motto Krieg und Frieden stecken massige Schwerter im Waldboden. Fahnen mit Zitaten sowie eine Allegorie aus dem Oranienburger Schlossmuseum stehen für die Schrecken des Dreißigjährigen Krieges, der viele märkische Dörfer entvölkert hatte.“ Zitat: Laga Oranienburg

„Im vierten Boskett verbirgt sich hinter einem Wasservorhang eine geheimnisvolle Grotte. In Boskett Fünf symbolisieren große silberne Ringe in Anlehnung an die Ringparabel aus Lessings Nathan der Weise den Toleranzgedanken.“ Zitat: Laga Oranienburg

Sichtachse zwischen den 6 Bosketten zum Schlossparkeingang.

„Im Zentrum der sechs Boskette steht auf einer Wiese in der Mittelachse des Geländes eine für den Barockgarten unverzichtbare Sonnenuhr.“ Zitat: Laga Oranienburg

„Im vierten Boskett verbirgt sich hinter einem Wasservorhang eine geheimnisvolle Grotte.“ Zitat: Laga Oranienburg

Allee aus Zieräpfeln.

Geranium phaeum ‚Album‘.

Gartenzimmer 14: Lust

„Der Schwan war zu Louise Henriettes Zeiten ein Symbol der Reinheit und damit ein Gegensatz zur Sinnlichkeit, für die drei Delphine als barocke Lustobjekte stehen. Die Installation „Schwan“ im Zimmer ist keine figürliche Darstellung. Stattdessen zeichnen in einer spiegelnden Wasserfläche Kugeln aus Edelstahl das Sternbild des Schwans nach und weißer Wasserhahnenfuß steht für die Milchstraße. Das Wasserbecken ist von Pergolen umgeben, in denen im Frühjahr Blumenampeln mit Hortensien hängen und im Sommer Kübel mit Lilien stehen. Jenseits der Pergolen in der Freifläche blühen zuerst Osterglocken, später weiße Annemonen.“ Zitat: Laga Oranienburg

Die Etiketten an ausgesuchten Pflanzen sind mit weißer Schrift auf durchsichtigen Grund gestaltet. Man kann sie nicht lesen.

Cornus nuttalii, der Pazifische Blütenhartriegel

Gartenzimmer 15: Geschick

Gartenzimmer 15: Geschick

„Louise Henriette wollte die mindere Qualität gebrannter Ziegel aus Brandenburger mit Hilfe holländischer Fachleute verbessern. Davon erzählt das Gartenzimmer Geschick mit der Anmutung einer aus alten Steinen gemauerten Ziegelei. Im Eingang stehen Brückenpfeiler vom Oranienburger Kanal, in die Krone sind Fehlbrände gemauert. Genügsame Pflanzen – Stauden und Einjährige – wachsen in Ziegelsplitt. Aktionsflächen zeigen eine Feuerstelle und einen Ziegeleitisch. Eine Thuja ist Symbol für einen Schlot. Im Frühjahr geben Zwiebelblumen in Gelb, Rot und Blau den Ton an. Zu Wildtulpen und Spanischen Hasenglöckchen kommt ein Zierlauchmix. Rosa blühende Blutpflaumen bilden als Weiterführung der Mauer eine reizvolle Umrandung.“ Zitat: Laga Oranienburg

Die Louise-Henriette Skulptur von Agnes Gramming-Steinland.

Geum coccineum, der rote Nelkenwurz.

Geranium phaeum.

Gartenzimmer 12: Herkunft

„Louise Henriette stammte aus dem Hause Oranien, dem sie zeitlebens verbunden war. Das Gartenzimmer zeigt durch von Wegen durchzogene Beeten die Provinzen der Niederlande und damit, als Ganzes betrachtet, eine Landkarte des Landes. Als Blumen dominieren in Frühjahr Tulpen mit Farben von primelgelb bis tiefrot. Die blauen Flächen aus Öko-Häcksel, die für das Wasser stehen, bilden den Schauraum für 36 verschiedene Hortensiensorten, so die Kletterhortensien mit den gedrehten Stämmen. Hortensien kennzeichnen in den einzelnen Flächen auch die Hauptstädte der Provinzen. Die rosa Gase, die das Gartenzimmer umschließt, steht für die rosarote Brille, mit der Louise Henriette manchmal wehmütig auf ihre Heimat blickte.“ Zitat: Laga Oranienburg

„Gartenzimmer 11: Zukunft. Louise Henriette engagierte sich stark für den Wiederaufbau des Landes nach den Wirren des Dreißigjährigen Krieges. Sie richtete Musterwirtschaften ein und förderte den Anbau bis dahin unbekannter Pflanzen wie Flachs, Kartoffeln, Tomaten, Spargel und Hopfen. Die Kombination der Nutz- und Schaupflanzen in diesem Gartenzimmer und der Flöte spielende Käfer als Nutz- oder Schadinsekt deutet auf die damals weit größere Bedrohung des Lebens durch von Jahr zu Jahr wechselnde Erträge hin. Nach Tulpen und Kaiserkronen im Frühjahr werden hier im Sommer Ananas und Spargel wachsen und die Besucher unter Bananenstauden sitzen.“ Zitat: Laga Oranienburg

Gartenzimmer 04: Einsamkeit

Gartenzimmer 04: Einsamkeit

„Louise Henriette stiftete der Stadt Oranienburg das erste brandenburgische Waisenhaus. Als Calvinistin lag ihr die Unterstützung elternloser Kinder sehr am Herzen. Der Irrgarten steht für die Wirrnis menschlicher Lebenswege. Im Zentrum des Irrgartens, das von Koniferen umstanden ist, wächst aus einem Marmorstein das „einsame Kind“. Das Mittelbeet um den Stein ist unter anderem mit der lange verschollenen Versailler Nelke bepflanzt. Die Wände der schmalen Gänge beranken Buche, Feldahorn und Clematis, ein Hopfenspalier steht vor dem Eingang.“ Zitat: Laga Oranienburg

„Gartenzimmer 03: Traum. Ein übergroßes Bett in Blau und Orange wird von einem Dach aus zu Schirmen geformten Äpfelbäumen beschattet. Es steht in einer Fläche von duftendem Lavendel. Das Gartenzimmer ist dem Obst- und Gemüseanbau vorbehalten. Gepflanzt wurden Himbeeren und Kulturheidelbeeren, außerdem Spalierobst und Obstbäume historisch belegter Sorten wie seltene Apfel- und Birnenquitten. Interessant sind die auf eine englische Tradition zurückgehenden waagerecht wachsenden Obstgehölze als Wegbegrenzung. Eine wilde Haselnussstrauchhecke umschließt den Garten.“ Zitat: Laga Oranienburg

„Gartenzimmer 02: Tempora. Im Zentrum des Gartenzimmers steht ein Pavillon aus Kuchenbaum, der für eine kurze Zeit im Herbst seinen Duft nach Lebkuchen entfaltet. Im Mittelkreis symbolisieren Schnittblumen die vier Jahreszeiten, so Dahlien im Frühling, Astern im Sommer oder Rittersporn im Herbst, während die vier Anbauflächen den Feldfrüchten gewidmet sind. Diese Kombination von Schnittblumen und Feldfrüchten entspricht dem holländischen Gartenideal, der Verbindung des Schönen und des Nützlichen. Im Außenbereich wächst aus alten, lange vergessenen Sorten gezogenes Gemüse: Rosenkohl, Grünkohl, außerdem Salate zur Samengewinnung. Die Sanduhr mit dem stündlich erklingenden Glockenspiel ist ein typisch barockes Gartenaccessoire, üppig und verschwenderisch im Stil der Zeit.“ Zitat: Laga Oranienburg

Artischocke, Cynara scolymus.

„Gartenzimmer 01: Eifer. Louise Henriette brachte der Bevölkerung nach dem Dreißigjährigen Krieg mit Musterhöfen die Grundlage des modernen Land- und Gartenbaus nahe. Auf die Schwierigkeit, eine funktionierende Landwirtschaft aufzubauen, deuten das Schaf, der defekte Pflug und die Sense hin. Überragt wird das wie alle anderen 30 x 30 Meter große Gartenzimmer von einer 4,60 Meter hohen begrünten Turmhaube, die von Formgehölzen aus Hainbuchen als Torwächtern flankiert ist. Hier finden neben kleinen Veranstaltungen auch Kochvorführungen in einer mobilen Küche statt. Die Zutaten stammen aus den kunstvoll arrangierten Kräuter und Gemüsebeeten, wo diverse Salate, aber auch Kohlrabi wachsen.“ Zitat: Laga Oranienburg

„Gartenzimmer 07: Luxus. Die Kurfürstin war eine sparsame Calvinistin, doch schönem Porzellan konnte sie nicht widerstehen. Einmal gab sie an einem einzigen Tag ihr persönliches Jahresbudget für Schmuck und Porzellan aus. Der Garten ist nach barockem Vorbild angelegt. 20.000 Buxus zeigen Muster in Form der damals beliebten Rankenornamente. Prachtvolle Orchideen in edlen, blau lasierten Keramiktöpfen, sparsam gesetzte, nur wenige Stunden blühende Taglilien und goldfarbene Sitze unterstreichen den luxuriösen Charakter des Gartenzimmers, das durch eine Buxbaumhecke begrenzt wird und dessen Ecken aufwändig gezogene Buchen-Pyramiden zieren. „ Zitat: Laga Oranienburg

„Gartenzimmer 08: Zuversicht. Der Dreißigjährige Krieg hatte Brandenburg verwüstet. Der mit Steinen gefüllte Kupferkessel, aus dem eine Rose wächst, deutet Ängste und Hoffnungen an, die an diese schwere Zeit geknüpft waren. Im Garten werden Nutzpflanzen angebaut, insbesondere fast vergessene Pflanzen, wie sie einst in der Küche Verwendung fanden. Unter anderem wachsen hier Gartenmelde, Mangoldrüben und Etagenzwiebeln, Römer- und Eichblattsalat sowie Erdbeer- und Baumspinat. In der Mitte des Gartenzimmers steht ein von einer Rundbank umgebener Birnbaum; in den Hochbeeten der Holzkisten wachsen verschiedene Gemüse. Begrenzt ist das Zimmer durch ländliche Bäume der Mark: Weide, aber auch Feldahorn.“ Zitat: Laga Oranienburg

Camassia.

In der Schauhalle.

Heuchera brizoides ‚Purpurea‘, das Purpurglöckchen.

Die echte Mandel, Prunus dulcis

Traumfahne.

Staudenbeet.

Mustergräber.

„Im zweiten Boskett zum Thema Zwiegespräch tragen Transparente Auszüge aus Briefen Louise Henriettes.“ Zitat: Laga Oranienburg

Taxus baccata ‚Dovastoniana‘, die Adlerschwingeneibe.

Insgesamt ca. 6 km Rundgang. Interessant, aber unverständlich, wenn man nicht die Erklärungen von der Webseite verinnerlicht hat. Eine Broschüre oder ein Begleitheft gibt es nicht. Die Gedichte von Hermann van Veen deuten nicht auf Louise Henriette hin, auf die die ganze Landesgartenschau ausgerichtet ist, was auch verständlich ist, weil ohne sie gäbe es Oranienburg nicht.
Sehenswert, auch ohne Begleitheft.
Route mit Punkten auf everytrail.com
Zum Schluss sei darauf hin gewiesen, dass die Vereinigung Gartenbauschule Berlin e.V. eine Führung am 27. Juni 2009 organisiert. Anmeldung erforderlich!