Du hast se doch wohl nicht mehr alle…

nämlich alle fünf Sinne beisammen.
Nicht alle Sinne beisammen haben; nicht seine fünf / sieben Sinne beisammen haben; nicht alle beisammen haben;
1. leicht verrückt sein; etwas Unverständliches tun:
1. „Du hast wohl nicht alle beisammen!“; „Wohl nicht die Sinne beisammen, wie?“; „Das macht doch keiner freiwillig, der seine fünf Sinne beisammen hat“; „Einer so genannten Föhnwand (Wolkenwand auf der Leeseite des Gebirges), nähert sich kein vernüftiger Pilot, der seine 7 Sinne beisammen hat“; „Niemand, der seine fünf Sinne beisammen hat, kann glauben, das, was heute stattfindet, sei das Ende der Geschichte und die Welt sei in Ordnung“; „Kein Mensch ist zu sehen, denn wer seine fünf Sinne beisammen hat, hütet sich, den Hafenbezirk nach Einbruch der Nacht zu betreten“; „Nach rationalen militärischen Erwägungen würde keine Macht, die ihre Sinne beisammen hat, einen so dummen Fehler begehen, die Erfahrungen der Sowjets mit dem Bergkrieg in diesem Gebiet zu wiederholen“

2. zerstreut / unkonzentriert / ohnmächtig / verwirrt sein:
2. „‚Wir haben noch alle Sinne beisammen‘ – Naturerlebnis mit allen Sinnen“; „Es dauerte einen Moment, bevor ich meine fünf Sinne beisammen hatte, um zu realisieren, dass der Brief wirklich für mich war“; „Um die Mitte des Monats sollten Sie sich ausgetobt haben, denn jetzt müssen Sie Ihre fünf Sinne beisammen haben, um dem Chaos Herr zu werden“; „Natürlich war es nicht beleidigend gemeint, aber da ich betrunken war und meine Sinne nicht beisammen hatte, muss ich es wohl übertrieben haben, und der Mann fühlte sich beleidigt“

Fünf Sinne hat der Mensch: Hören, Sehen, Schmecken, Riechen und Tasten.
(Auszug von www.redensarten-index.de)

Soviel zur Einführung.

Arbeitsaufgabe war es, nach der Pflanzenkunde eine Pflanzenliste zu ergänzen. Dort standen die Deutschen Namen. Die Botanischen Namen sollten dazu geschrieben werden und jeweils ein Erkennungsmerkmal zu der Pflanze.
Vorausgegangen war die Pflanzenkunde, wo zwei Meister (!) Pflanze für Pflanze durchgegangen sind, die Namen gesagt haben und Erläuterungen zu Wuchs, Standort, Verwendung und… Erkennungsmerkmale:
„Rhus hirta, der Hirschkolbensumach hat seinen Namen von den hirschkolbenartigen Blüten- / Fruchtständen. Er gehört zur Familie der Anacardioideae, die eine ganze Reihe Giftpflanzen beherbergt, unter anderen auch die Sumache. Die Ähnlichkeit der Blätter mit dem Götterbaum ist hier schon angeklungen; im Gegensatz zu Ailanthus altissima hat Rhus hirta aber weich behaarte Triebe und führt einen giftigen Milchsaft. Ausserdem riecht er streng, um nicht zu sagen, er stinkt.“

Dieses Prozedere ging also mit allen Pflanzen so.

Akebia quinata

Akebia quinata

Aristolochia macrophylla

Aristolochia macrophylla

Corylus avellana

Corylus avellana

Cotinus coggygria ‚Royal Purple‘

Cytisus scoparius

Elaeagnus angustifolia

Elaeagnus angustifolia

Fraexc

Fraxinus excelsior

Jasminum nudiflorum

Juglans regia

Juglans regia

Kolama

Kolkwitzia amabilis

Lirtul
Lirtul

Liriodendron tulipifera

lonhec

Lonicera x heckrottii

lycbar

Lycium barbarum

picpungla

Picea pungens ‚Glauca‘

prulau

Prunus laurocerasus

Pyracantha coccinea

Pyracantha coccinea ‚Bad Zwischenahn‘

rhuhir
rhuhir

Rhus hirta

Ribsan

Ribes sanguineum ‚Sorte‘

spiarg

Spiraea x arguta
Spiraea x billardii

symalb

Symphoricarpos albus

weievarat

Weigela ‚Eva Rathke‘

weifloalb

Weigela florida ‚Alba‘

weifolpur

Weigela florida ‚Foliis Purpureis‘

wissin

Wisteria sinensis

Es gibt ja verschiedene Lerntypen, die individuell zugeordnet werden. Daneben gibt es noch Lernstile, die die Art und Form des Lerngeschehens beschreiben.

Wir beschäftigen uns hier mit dem Erlernen von Pflanze, also erstens dem Erkennen: Welche Merkmale, Vergleiche, Habitus, Blatt- und Blütenform, Verzweigung, Knospen, Früchte, Geruch und Geschmack; und zweitens dem Kennen der Pflanzen: Wie groß wird die Pflanze, welchen Standort braucht sie, welche Wuchsform, Blütenfarbe und Blütezeit, Blattform, -farbe und -Textur.

Die Merkmale der Pflanzen sind also zu erkennen durch Hören, Sehen, Schmecken, Riechen und Tasten.
Durch Hören, was der Ausbilder zu der Pflanze sagt, die man vor sich sieht, anfassen und dran riechen kann und – wenn der Ausbilder es gestattet – auch probieren kann. Zusätzlich zum Anfassen – Ertasten – Begreifen – notiert man sich den Namen mit einem Stift auf einem Blatt Papier.
Beim Erlernen von Pflanzen können also alle Sinne eingesetzt werden.
Im Gegensatz zu anderen zu erlernenden Wissensgebieten, die oftmals trockener sind, müsste man doch Pflanzen geradezu „aufsaugen“ können!
Warum ist das nicht so?
Schauen wir uns das Lernverhalten an: Viele der Auszubildenden setzen sich erst mal hin, womöglich noch weitab vom Geschehen. Schreibzeug haben auch keine die Wenigsten dabei. Die Pflanzen werden nicht angefasst. An der Pflanze riechen tut fast niemand, und wenn, dann nur nach Aufforderung: „Nehmen Sie mal eine Nase voll davon!“ Der Gipfel ist, dass man sich im Hintergrund auch noch unterhält, und dann noch über Themen, die überhaupt nicht zur Sache gehören. Auch beliebt: Fotos mit dem Handy machen.
Warum ist das so?
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