dann hat Natur mit Kunst gehandelt.
Lessing, Gotthold Ephraim (1729-1781)
Heute 105,73 km zu Machbubas Grab.
Nachdem wir uns am Bahnhof Friedrichstr. trafen, ging es erst mal mit dem RE nach Cottbus und von dort nach Forst.
Dort begann der offizielle Teil der Tagesreise.
Zur Rosenblüte ging es schnell vorbei am Rosengarten (ging so schnelle, konnte nicht fotografieren) zur wohl einzigen Haltestelle Deutschlands mit Telefon zum Bus und mit Gardinen:
Wenn man einen Bus haben will, muß man den Busfahrer anrufen, weil wenn der Bus fahrplanmäßig fährt, fährt er meist leer.
Auf dem Neißedamm ging es flott voran vorbei an Sperrwerken aus mutmaßlichen Kunststoffschläuchen (ging so schnelle, konnte nicht fotografieren), mutmaßlichen Orchideen (ging so schnelle, konnte nicht fotografieren), an einem Radrasthof (ging so schnelle, konnte nicht fotografieren), an einem Ziegenbauernhof (ging so schnelle, konnte nicht fotografieren), an der Grundbruchmoräne Muskauer Faltenbogen an einer Quelle (Keine Notizen gemacht) bis zum Park des Fürsten Pückler-Muskau, und sind damit schon im Freistaat Sachsen.
Hinter der Biegung der Neiße…
…beginnt der Schloßpark.
Der Schloßpark ist grandios. Hier hat sich seit meinem ersten Besuch 1989 eine Menge getan. Die Wiesen sind wieder frei, fast alle Sichtachsen sind wieder frei, mit dem ewigen Konflikt zwischen Denkmalpflege und Naturschutz gibt es offensichtlich Kompromisse. Es gibt ja das Problem, dass es Bäume gibt, die da nicht hingehören, aber wegen Naturschutz nicht einfach gefällt werden dürfen. Dann gibt es Bäume, die offensichtlich gefällt werden müssen, aber wegen dem Denkmalschutz nicht weg dürfen. So kommt der Naturschutz und sagt, lasst doch die Bäume, die neben den kaputten historischen Bäumen stehen, einfach da und fällt die historischen Bäume dann, wenn die jungen Bäume groß genug sind oder die alten wirklich umgefallen, abgestorben oder eine Gefahr darstellen. So sieht dann eine solche Situation aus:
Beeindruckend auch die Strauchkastanie (Aesculus parviflora):
Innenansicht:
Ansicht von der Rückseite des Schlosses:
Auch auf der Rückseite des Schlosses wird eine Blutbuche (Fagus sylvatica ‚Atropurpurea‘) vor dem Umfallen gesichert:
Auch das Schloß befindet sich im Wiederaufbau, bzw ist fast fertig:
Dann ging es in den östlichen Teil des Parkes, den Bergpark. Dazu mussten wir die an der Neiße liegende Grenze zu Polen überqueren, wozu ein Personalausweis nötig war:
Auf der anderen Seite:
Martin zeigt, wo es lang geht:
Was die Natur so produziert:
Blick vom Viadukt im Oberpark:
Auf der Schußfahrt zurück noch das Motto des Grafen aus seinem Buche „Andeutungen über Landschaftsgärtnerei“, welches auch die Überschrift dieses Eintrages trägt:
Zügig vorbei an Imbissständen (in der Vorwerkgastronomie des Schlosses gab es Eis und Kuchen, mein Magen war aber auf einen mittäglichen Schweinebraten eingestellt) und dem Grab Machbubas (ging so schnelle, konnte nicht fotografieren) ging es zum Kromlauer Park mit den imposanten Steinskulpturen Richterstuhl, die Orgel, Himmel und Hölle:
Nach einem Gruppenbild (mit Selbstauslöser):
…fuhren wir dann weiter, wobei ich dann die Idealposition hinter dem Tourenleiter einzunehmen versuchte:
Dies gelang mir aber nur kurze Zeit, denn als Neuling wurde ich kurzerhand von der Spitze verdrängt und befand mich dann nach einer langgestreckten Bergauffahrt an letzter Stelle wieder, übernahm als die Position des Schlußmannes. Dessen Perspektive sieht im schlimmsten Fall so aus:
Keiner vor ihm, keiner hinter ihm. Auf mich bezogen, war ich auf einmal ganz allein. Das führt dann zu einem Toten Punkt:
Diesen Punkt zu überwinden half mir ein freundliches weibliches Wesen und die Aussicht auf die Talsperre Spremberg (Leider ohne Imbiss):
Noch 15 km bis zum Branitzer Park. Nach ein paar unerwarteten Schlenkern des Tourenleiters („Wer vor dem Tourenleiter fährt, muss damit rechnen, dass plötzlich hinter ihm keiner mehr fährt.“) tauchten dann die Pyramiden vor uns auf:
Im Schloßpark durchfuhren wir schnelle das Parterre und das Bowling-Green. Auf dem Gesims der Freitreppe die Füße der Kandelaber:
Die Zeit drängte, alle hatten Hunger (Currywurst), am Bahnhof Zoo vorbei:
Warten, minutenlanges Warten, weil der Tourenleiter natürlich wieder mal die Fernbedienung für die Fahrradampel vergessen hat (endlich mal Zeit zum Fotographieren):
Um 20:14 fuhr der Regionalexpress Bummelzug nach Berlin. Um 22:00 Uhr (!) waren wir wieder in Berlin.