Auf dem Dache sitzt ein Greis, Der sich nicht zu helfen weiß *)

Immer mal wieder fällig: die Dachrinnenreinigung. Nicht vorbildlich, weil nicht gesichert, klettert der Meister selbstverständlich selber aufs Dach, weil die Azubis nicht ohne Sicherung arbeiten dürfen.
Nach getaner Arbeit entschädigt die Aussicht über die Dahme.

Dahme

Zwischenzeitlich ist die Leiter verschwunden. Deswegen gibt es jetzt die Abwandlung:
„Auf dem Dache turnt ein Greis, Der sich wohl zu helfen weiß!
Raffel nimmt die Leiter weg, Der Meister macht da keinen Zeck.
Eins zwei drei die Kiefer dort, Zack ist der Meister oben fort.
Die Moral von der Geschicht: Unterschätze mir den Meister nicht!“

Leiter

*) In der grossen Seestadt Leipzig.
Weise von In Myrtills zerfallner Hütte ec.
1. In der großen Seestadt Leipzig war einst eine
Wassersnot, Menschen stürzten ein wohl dreißig, Häuser
waren mehr noch tot, Menschen stürzten ein wohl dreißig,
Häuser waren mehr noch tot

2. Wogen rollen auf und nieder, Schollen stürzten hin und wieder,
auf dem Dache sitzt ein Greis, der sich nicht zu helfen weiß.

3. Mütter ringen mit den Händen, Kinder krabbeln an den Wänden,
und ein Kind liegt in der Wiege, auf der Nase eine Fliege.

4. Ach, wie sind die Wasser kuhle! ach, wie duster ist das Grab!
Dies erweichet mein Gefuhle, drum brech ich dies Lied hier ab.

Das Gedicht ist unterzeichnet G.H. und der Dichter war nach einer Mitteilung der Redaktion der „Fliegenden Blätter“ ein damals in Kiel lebender stud. jur. G.J.F. Hansen. Es wird aber behauptet, dass das Gedicht schon vor 1852 in Leipzig allgemein bekannt war.

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