Gehölzschnitt

Bis zum 28. Februar darf noch geschnitten werden, dann aus Gründen des Naturschutzes nur noch Formschnitt und in besonders genehmigten Fällen.

Wir üben in der Janusz-Korczak-Schule in Neukölln. Dort gibt es insbesondere aus der Bestandspflanzung vor 1988 viel zu tun. Zum Aufwärmen haben wir uns aber erstmal den Sonnenaufgang angeschaut.

Sonnenaufgang I
Sonnenaufgang II

Hier und hier hatte ich schon über die Grundlagen des Gehölzschnittes geschrieben. Ein Punkt war:
Warum überhaupt schneiden?
(…)
– um fehlerhafte Planung (zu dicht und zu viel gepflanzt) auszugleichen.
Hier haben wir 6 Pflanzen (Euonymus europaeus mit Sambucus nigra), die viel zu dicht gepflanzt worden sind. Die Pflanzen haben mittig einen Abstand von unter 50 cm.
Wegen der Austriebsfähigkeit (Regenerationsfähigkeit) aus der Wurzel und des dichten Wurzelballens kommt roden nicht in Frage: die Pflanze würde hundertfach wieder austreiben.
Also heisst es: vorsichtig ausdünnen. Regel eins (oder war es Regel zwo?) sagt: „Starker Schnitt zeugt starken Austrieb!“. Das wollen wir ja nicht, das haben wir ja schon: Zuviel auf einmal.

Euonymus europaeus vor dem Schnitt

Vor dem Schnitt.

Euonymus europaeus nach dem Schitt

Nach dem Schnitt.

Im nächsten Fall hatten wir einen Sanddorn, Hippophae rhamnoides, des sich über eine schwarze Johannisbeere gelegt hat. Dieser Teil des Schulgeländes ist überwiegend mit Beeren- und Wildfrüchten bepflanzt.

Hippophae rhamnoides vor dem Schnitt

Diesen grossen, fast horizontal wachsenden Ast haben wir um die Hälfte gekürzt. Wir schauen im nächsten Jahr, wie der Trieb an der Wurzelbasis gewachsen ist und werden dann den ganzen niederlegenden Ast entfernen, bevor er in der Wurzel bricht und die ganze Pflanze durch Befall an holzzerstörenden Pilzen zum Absterben bringt.

Hippophae rhamnoides nach dem Schnitt

Nach dem Schnitt. Generell ist zu beachten, dass nicht zuviel geschnitten wird. Ein Drittel kann bei normalen Gehölzen entfernt werden, ausser bei langsamwachsenden und hartholzigen Gehölzen wie z.B. Hamamelis, Amelanchier, Parrotia usw..

Hat die Schere sehr gelitten,
haste wohl zuviel geschnitten.

Willst du das Gehölz erhalten,
muß die Schere sachte walten.

Der Gärtner nimmt die Säge mit,
das wird wohl ein Verjüngungsschnitt.

Selbst die Caryopteris
für den scharfen Rückschnitt is.

Steht der Apfelbaum in Trauer,
schneid’ste ihn wohl wie ein Bauer.

Steht der Apfel wie ein Besen,
ist der Schnitt zu stark gewesen.

Literaturempfehlung des BdB

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