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Mit dem Fahrrad auf dem Elberadweg von Dessau nach Wittenberg. Gemütliche Tour ab Dessau durch das Wörlitzer Gartenreich (Wikipedia). Ende in Wittenberg.
Leopold III. Friedrich Franz, Fürst und Herzog von Anhalt-Dessau, genannt Fürst Franz, auch Vater Franz (* 10. August 1740 in Dessau; † 9. August 1817 in Dessau) war regierender Fürst bzw. seit 1807 Herzog von Anhalt-Dessau. Er ist der Schöpfer des „Wörlitzer Gartenreiches“, welches freilich nicht nur zum Ziel hatte, eine Park- und Gartenanlage zu sein, sondern seinen Bewohners eine größtmögliche Fürsorge angedeihen zu lassen. Dazu gehörte auch ein funktionierendes Gesundheitswesen, Lehrerausbildung und Armenversorgung. Er ist ein tätiger Protagonist der Aufklärung in Deutschland. Heute gehört es zum UNESCO – Weltkulturerbe.
Mit ca. 19-23 Personen (je nach Zähler) fuhren wir mit dem Regionalexpress – was eine Übertreibung ist, weil dieser Zug hielt an jeder Milchkanne – nach Dessau. Unsere Tourenleiterin Vera Zienicke fackelte nicht lange und fuhr gleich los.
Am Hinterausgang des Hauptbahnhofes, der rätselhafter Weise für Fahrräder gesperrt ist,
begannen wir die Tour zum Bauhaus Dessau.
Vor den Meisterhäusern der Bauhausarchitekten ereilte uns der erste und einzige platte Reifen dieser Tour.
Dank der vielen Fahrradtechniker war dieses Loch fix gedichtet und es ging weiter auf dem Elberadweg nach Norden.
Dort beginnt betreten befahren wir das Dessau-Wörlitzer Gartenreich
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Die Wilhelminenvase, erklärt wie fast alle Sehenswürdigkeiten im Gartenreich auf einer Stele:
Über die Jagdbrücke ging es dann zum Sieglitzer Park.
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Bemerkenswert, um noch einmal auf die Fahrradreparatur zurückzukommen, ist die Virtuosität der bei uns mitfahrenden Fahrradtechnikern, die sogar in der Lage sind, ein Fahrrad während der Fahrt zu reparieren.
Meine mitgebrachte Drehbank nebst integrierten Schutzgasschweißgerät kam aber leider nicht zum Einsatz…
Durch das Dessauer Tor.
Durch das Burgtor.
An dieser Stelle möchte ich gerne darauf hinweisen, dass die bisherige Auswahl der Bilder – reparieren während der Fahrt und das letzte Bild – einen gewissen Trend nahelegen soll: Es ging zu schnell! So schnell, dass die Fahrräder während der Fahrt repariert werden mussten und die Bilder der Sehenswürdigkeiten quasi im Rückblick, meistens auch noch während der Fahrt entstanden. 🙂
Nach dem Sieglitzer Park öffnet sich die Landschaft zu der durchschneidenden Autobahn und dem Kraftwerk Vockerode.
Auf dem Nelsonhügel steht ein Gedenkstein, der den Toten des 2. Weltkrieges gewidmet ist.
Im Zuge der Recherche zum Nelsonhügel bin ich auf die Seite der Freiwilligen Feuerwehr Vockerode gestossen. Dort feuert man die Feste, wie sie feuern.
In der Ferne sieht man schon den Turm von St. Petri.
Das Rauhe Wallwachhaus.
Wir sind in Wörlitz. Die meisten von uns ziehen sich zu einem Mittagessen in ein Restaurant zurück, Andere beginnen schon mal den Park zu erkunden und nehmen einen kleinen Imbiss ein.
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Schild für ein Fahrradstellplatz an der Coswiger Str. in Wörlitz.
Ein erster Blick auf das Schloss.
Stockausschlag bei Liriodendron tulipifera. Nach dem Durchmesser und dem Standort zu urteilen, nicht ein Original.
Was das Drahtgeflecht um viele Stämme im Park soll, kann man nur vermuten. Wahrscheinlich sollen irgendwelche Tiere ferngehalten werden.
Die Felseninsel Stein mit Vulkan. Trotz hartnäckiger Nachfrage nahm unsere Tourenleiterin den Vulkan nicht in Betrieb. 🙂 Deshalb an dieser Stelle mal eine Frage, nein eher ein Vorschlag an die Parkverwaltung, in Anlehnung an die vielen Unterhaltungsautomaten, eine Apparatur einzusetzen, die nach Einwurf einer entsprechenden Münze oder mehrerer Münzen oder dem Einstecken einer Kreditkarte unter Abbuchung eines angemessenen Betrages den Vulkan speien lässt?
Blick zum Grossen Wallloch, links die Toteninsel.
Die Sonnenbrücke, eine der vielen Brücken im Park.
Macrolepiota procera (Scop.ex Fr.) Singer ?
Der Dornauszieher und seine Fotographen. Noch Mehr.
Der Palmengarten ? Am Gotischen Haus? Interessant in diesem Zusammenhang: Das Personal verfügt über Bewegungsmelder, die mit dem Schrei eines Fasanes sich nähernde Besucher ankündigen. So können sie sich optimal auf ihre Kunden einstellen. 🙂
Die Rousseau – Insel.
Damit ist unser Besuch im Wörlitzer Park beendet. Eigentlich viel zu kurz, aber doch viel zu lang… Warum darf man im Park eigentlich nicht mit dem Fahrrad fahren? Hier gebe ich meine Begründung, erst die Allgemeine: Es ist zu gefährlich. Enge Wege, sehr viel steile Brücken, scharfe Kurven, sehr viele Besucher – man kommt sich dauernd ins Gehege.
Warum nicht auf den breiten Wegen?
Die Deckschicht der Wege bestehen aus einem wassergebundenen Material aus Lehm und Kies/Splitt-Anteilen. Die schmalen Reifen der Fahrradräder drücken bei Trockenheit das Gefüge auf – die Oberfläche verliert die Bindung. Bei nassem Wetter wird die Schicht weich und wird verdrückt – Spuren entstehen und es wird die Ausgleichsschicht oder die Tagschicht freigelegt. Es kommt zu Erosionen, Schmutzpartikel häufen sich, Samen können keimen, der Gesamtzustand der Oberfläche wird in einem schnellen Kreislauf nachhaltig geschädigt.
Kinderwagen und Rollstühle können so auch zu einem Problem werden, sind aber hinnehmbar, weil Radfahrer ja laufen können.
Der Weg von Wörlitz nach Coswig ist übrigens für Autofahrer nicht zu empfehlen.
Auf der Gierseilfähre bei Coswig über die Elbe.
Dann nur noch stures abradeln des Elberadweges nach Wittenberg.
Das Ziel ist in Sicht. Ein feste Burg ist unser Gott.
An der Schlosskirche zu Wittenberg.
Alles in Allem eine gelungene Fahrt. 54,95 km. Viel gesehen, viel gelacht. Leider zu schnelle Fahrt, einige werden keine guten Erinnerungen mit nach Hause nehmen, aber sie haben es geschafft. Auch für Gemütlichkeit braucht es Training – relativ gesehen. Zu einer Drei-Sterne-Tour ist es sicherlich gemütlich, zu einem statischen Sessel hingegen nicht.
Ich fahre sicher noch einmal hin.
Original 105 22.07.2007
12:40