Der Mensch, die Kunst und der Garten

Der Mensch, die Kunst und der Garten-Cover

Die Autorin Viktoria von dem Bussche schreibt über Kunst in der Gartengestaltung zwischen „Kult, Kitsch und Kommerz“ und lässt dabei auch die von uns hochgeschätzten Cortenschrottensembles nicht aus. Im Kontext zu den über Jahrtausende gewachsenen Gartenstrukturen und deren Ausstattung mit „Kunst“ erweist sich das Buch als zitatenreicher Führer durch das, was im Garten Kultur und also auch Kunst ausmacht. Auch Stereotypen wie „Kunst kommt von Können“ werden durchaus nachvollziehbar bejaht.
Sehr informative und reich bebilderte Sammlung, deren einziges Manko die mangelnde Tiefe der Beispiele ist. Aber dafür gibt es ja „Kunstbücher“ und weiterführende Literatur, die nicht am Ende zusammenhanglos aufgeführt ist, sondern am Ende eines jeden Abschnittes weiterweist. Am Ende ein Personen und Ortsregister, an den sich ein Pflanzenregister anschliesst, macht das Buch auch noch zu einem Nachschlagewerk.
Der Preis ist mit € 49,90 recht stolz. Da ist zu hoffen, dass mit diesem Preis der Erstkäufer nicht irgendwann den Resteverkauf mitsubventioniert wird.

Bussche, Viktoria von dem
Der Mensch, die Kunst und der Garten
Kunst in der Gartengestaltung
Ulmer Eugen 2007
ISBN 3800153327

Inhalt:
11. Prolog
13. Einführung: Auch Schimpansen können malen
17. Kunst zwischen Kult, Kitsch und Kommerz
18. Momentaufnahme: Pompeji – oder: Welche Spuren hinterlassen wir?
19. Was ist Kunst?
22. Kommt Kunst von Können?
23. Kunst zwischen Magie, Kult und Dekoration
27. Kunst und Spiel
29. Kunst und Kreativität
30. Kunst und Schmuck
32. Kunst und Kitsch
35. Die Kunst und der Garten an der Schwelle zum 3. Jahrtausend
36. Soviel Anfang war nie
37. Von Weimar nach Massachusetts
38. Brauhausstil statt Bauhausstil
39. Abstandsgrün und Instant-Natur
40. Erst nach 70 Jahren
40. Sie sind ein glücklicher Mensch, Le Nôtre!
43. Land-Art – Neue Interpretationen für die antiken Stätten von morgen
44. Verdorbene und verlorene Paradiese
45. Temporäre Gärten – eine französische Revolution und ihre Folgen
47. Weimar – Harvard – Weimar: Die Republik der Geister
49. Der Mensch, die Kunst und der Garten
50. Die Magie der Steine
51. Feste Regeln und Tabus
52. Auch wer die Götter und Dämonen nicht kennt
53. Vom Steinsetzer zum Minimalisten
54. Westöstlich-fernöstlicher Dialog
55. Minimalismus in der Gartenkunst
56. Xin und Yang
57. Magier der Pflanzen
58. Pan und Apoll
59. Natur und Kunst im Widerstreit
61. Et in Arcadia ego
62. Dieses köstliche Arkadien
63. Triumph der Empfindsamkeit
64. Melancholie eines Nachmittags
66. Das Ende der Schönheit
68. Apollo Terroriste
73. Skulpturenpark Durchgehend geöffnet
74. Skulpturenpfad oder Kunst am Bau?
75. Poetische Orte der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft
76. Die Form ist ein Geheimnis
79. Gesamtkunstwerk – Leidenschaft und Obsession
80. Kunst parallel zur Natur
82. See POUSSIN, hear LORRAIN
83. Wie die Götter dem Fürsten erlaubt haben, einen Traum um sich herum zu schaffen.
85. Träume und Rätsel
90. … wenn es Vaux nicht gäbe auf dieser Welt
93. Künstlergärten
94. Zwischen Bauhaus, Bohème und Barkenhof
96. Magier, Narren und die große Mutter
100. Gethsemane und Eden
102. Das Alphabet der Metamorphose
107. Kunstwerke als Teil der Gartengestaltung
108. Kunstwerke und ihre Besitzer
109. Von der Auftragskunst bis zum Kunstmarkt
110. Das Kunstwerk zur Geltung bringen
112. Neue Interpretationen oder dekorative Inszenierungen?
116. Kunst als Dekoration – Souvenirs, Devotionalien, Kuriositäten, Kopie und Kitsch
119. Kunst als Kultobjekt, der Garten als Kultstätt
123. Der Raum für die Kunst
124. Abstrakte Menschenbilder
125. Der zerrissene Faden der Parze
127. Ich zeige eine Ecke …
131. Durchblick und Versteck
133. Venus unterm Apfelbaum
135. Jeder Mensch ein Künstler
136. … eine selbstverständliche Sehnsucht jedes einzelnen Menschen
138. Das eigene Paradies
139. Die Sprache der Seele
141. Spiegelbilder
142. Grotten und Grotesken
144. Wald und Hain
146. Marmor, Stein und Eisen
151. Fundstücke, Treibgut und Objets Trouvés
154. Architektonische Pflanzen
159. Die Kunst, ein Spiel
160. Wo der Mensch spielt
162. Das Spiel mit der Farbe
165. Wort und Sinn
167. Wabi-Sabi und Melancholie
168. Wabi-Sabi: die Ästhetik des Unvollkommenen
169. Schwarze Galle und Spleen
170. Der Garten als Ort der Melancholie
173. Der Sieg der Natur über die Kunst
174. Der Minimalismus als Synthese des westlichen und fernöstlichen Melancholie-Begriffs
177. Epilog

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