Beton

Besichtigung TBG Betonwerk in Staaken am 10.10.2007. (Kursiv gesetzte Teile vom Meister)

Herr Heiko Bohm begrüßte uns auf dem Hof des Betonwerkes und erzählte uns erstmal Einzelheiten über die Firma. Herr Bohm hat die Anlage 1992 mit aufgebaut und ist heute technischer Leiter der Betonwerke in Berlin-Brandenburg.
Die Fa. TBG ist eine 100%ige Tochter der Heidelberger Zement AG. Die Heidelberger Zement AG ist weltweit tätig. In Berlin-Brandenburg werden 6 Betonwerke betrieben, die alle von Königs-Wusterhausen verwaltet und gesteuert werden. Die Anlage in Staaken ist eine „Aufzuganlage“, d.h. alle Komponenten werden mittels Aufzügen und Förderbändern zu Waagen und anschließend zu dem Mischer gefördert. Die Zuschläge kommen aus einem Silo der aus vier Kammern für Sand, Kies 2/8, Kies 8/16 und Kies 16/32 besteht. Es kann auch Splitt extra zugegeben werden.
Weiter sind 4 Silos für die verschiedenen Zementsorten, bzw. den Füller (gemahlener Asche aus den Braunkohlekraftwerken) vorhanden.
Zement besteht aus gebranntem und gemahlenem Kalk.
Beton besteht aus Zement, Zuschlagstoffen wie Sande, Kiese, Splitte und Wasser. Zusätzlich können auch Zusatzstoffe wie Betonverflüssiger, Farben oder Abbindeverzögerer zugesetzt werden.
Der Beton wird nach verschiedenen Rezepten nach Gewichtsanteilen, die fest im Computer gespeichert sind, hergestellt.

In der Steuerungszentrale.

Da die Bestellungen zentral von KW angenommen und per Intranet an die einzelnen Werke verteilt werden, gibt es einen reibungslosen auf die Minute abgestimmten (8,5 m3 Betonsorte X um 9:27 nach Baustelle Y) Produktionsplan für jeden Tag. Ein Mischvorgang mit maximal 2 m3 Beton dauert 8 Sekunden, d.h. ein Lieferfahrzeug (Fahrmischer) ist nach ca. 30 Sekunden beladen.

Die Waage für die Zuschlagstoffe

Der Mischer mit dem vorgeschalteten Waagen für Wasser und Zement.

Fragen:

Was für Arten Beton wird hier hergestellt?
Alle Arten von Beton werden hier hergestellt.

Wie und wo wird der Beton geprüft?
Eigenüberwachung durch beauftragtes Labor, mindestens alle 30 m3, bei speziellen Rezepturen, mindesten einmal im Monat werden Proben zu einem Labor zum Prüfen geschickt.

Wie viel Beton wird pro Tag bei ihnen hergestellt?
1020 m3 pro Tag (12h); 90 m3 pro Stunde (h)

Wie teuer ist der Beton?
Der Beton wird pro m3 bezahlt. (1 m3 Rezepturbeton kostet 75,00€)

Was gibt es für Spezialbetone gibt es ?
Alles mögliche, man kann den Beton mit Bleikugeln beifügen (für Ummantelungen von Tresore) oder Beton mit Farbpigmente u.s.w.

Was für Zusatzstoffe braucht man um das die Fliesfähigkeit verbessert wird?
Z.b. mit einer Beton Bombe oder einen Schlauch aber bei der der Betonbombe geht es nur bis zu 1,20-1,50 m wenn der Pfeiler z.B. größer ist braucht man den Schlauch.

Wann wird Beton hart?
In 90 Minuten, je nach Dosierung des Abbindeverzögerers bis 3 Stunden bis nach 24 Stunden. Ab 3 Stunden gibt es keine Garantie mehr.
Abbindeverzögerer für Betone bestehen aus einer Zuckerart. Im Notfall reicht 1 Flasche Cola, um den Beton im Fahrmischer zu neutralisieren.

Was passiert, wenn eine Komponente fehlt?
Die Anlage gibt über den Computer sofort eine Fehlermeldung aus, so dass die betreffende Charge nicht ausgeliefert wird.

Wann bindet Beton ab?
Nach 28 Tagen.

Sehr informative Veranstaltung! Vielen Dank an Herrn Bohm für die geduldige und erschöpfende Beantwortung unserer Fragen.

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