Was daraus geworden ist.

Anfang 2001 habe ich beim Berufsfortbildungswerk des DGB in der Berufsbildungsstätte Allee der Kosmonauten – kurz bfw Herzberge genannt – gearbeitet. Hier wurden Umschulungen zum Gärtner – Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau, sowie Erstausbildung Florist durchgeführt. Eine weitläufige Anlage mit mehr- oder weniger baufälligen Gewächshäusern, einer überdimensionierten Heizungsanlage, die den Rest der ehemaligen GPG mit Wärme versorgte und einer Schar fröhlicher Ausbilder und Ausbilderinnen, die die Gegebenheiten mit einem Höchstmaß an Professionalität am Laufen hielten.
Zudem war es Prüfungsort für Zwischen- und Abschlußprüfungen der Gärtner – Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau und sehr viele überbetriebliche Ausbildungskurse für den Beruf fanden dort statt.
Ach ja, beinahe hätte ich vergessen: Auch ABM wurde von dort aus geführt.
Ich habe dort leider leider nur ein halbes Jahr gearbeitet, denn von 2001 an wurde die Einrichtung abgewickelt.

Nachtrag vom 20.07.2008: Wegen unklarer Urheberrechte alle Screenshots und Maps aus den Beiträgen entfernt.

Satellitenbild (gelöscht): Im Norden, nicht auf dem Bild, das Evangelische Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge. Im Nordosten der Stummel der Allee der Kosmonauten mit dem OSZ, im Osten der Zentralfriedhof Friedrichsfelde, im Süden die einzigen noch vorhandenen und modernsten Gewächshäuser der In-vitro-tec GmbH, im Westen der Straßenbahnbetriebshof Lichtenberg.

Vor ein paar Wochen stand ich vor dem verschlossenen Tor, dann war es offen.
Hier ein Fotorundgang.

Allee der Kosmonauten

Eingang mit Pförtnerhaus.

Allee der Kosmonauten

Diese Flächen waren schon von den Gewächshäusern beräumt, als ich dort gearbeitet habe. Wir hatten vom bfw freiwillige Arbeitseinsätze, um mit der entsprechenden Schutzkleidung (!) Reste von Asbestplatten einzusammeln, die in den Gewächshaustischen eingebaut waren und beim Abriss nicht getrennt ausgebaut wurden.
Heute hat die Agrarbörse dort einen Standort? Jedenfalls haben die Mitarbeiter die Flächen hergerichtet, mit Radlader und Bagger waren sie dort zugange.

Allee der Kosmonauten

Blumenkübel hinter dem Pförtnerhaus.

Allee der Kosmonauten

Nochmal die Eingangssituation.

Allee der Kosmonauten

Blick von der Strasse hinter der Fernwärmeleitung noch Osten zum Verwaltungsgebäude.

Allee der Kosmonauten

Die Fragmente der Betonskulpturen, einer Spezialität der inab, die etliche Schulhöfe in Berlin damit ausgestattet hat. Die Verkleidung mit Fliesenscherben haben meist die Schulen selber gemacht.

Allee der Kosmonauten

Der König der Löwen war damals gerade „In“.

Allee der Kosmonauten

Blick zum Haupteingang des Verwaltungs- und Schulungsgebäudes.

Allee der Kosmonauten

Der Innenhof mit dem Trompetenbaum und dem Blasenbaum. Etliche von mir gepflanzte Blasenbäume in Berlin stammen von der dortigen Pflanze ab.

Allee der Kosmonauten

Die gegenüber dem Hauptgebäude liegende Schaupflanzung mit der Zeder.

Allee der Kosmonauten

Hier haben die Prüfungen stattgefunden. Heute die Versuchsanpflanzung mit Miscanthus.

Allee der Kosmonauten

Der Werkstatt-Trakt.

Allee der Kosmonauten

Links die Garagen, in denen im Winter die Prüfungen abgenommen wurden (Pfeil), rechts das Heizhaus. Der Blick geht nach Westen.

Allee der Kosmonauten

Blick nach Süden, die Zufahrt zu In-vitro-tec.

Allee der Kosmonauten

Blick nach Osten, rechts die Gewächshäuser von In-vitro-tec, im Hintergrund der Schornstein des Heizkraftwerks Lichtenberg.

Allee der Kosmonauten

Blick nach Norden von dem Standort des vorigen Photos auf die Roßkastanie, die ich seinerzeit schon als Großbaum von der ehemaligen Bezirksbaumschule Zehlendorf mit Radlader und Tieflader dorthin verpflanzt habe. Auf dem Gelände war nämlich keine einzige Kastanie.

Allee der Kosmonauten

Der Hügel, der schon auf den Photos mit den Skulpuren zu sehen war, bedeckt wahrscheinlich den gesammelten Schutt des Geländes. Rechts im Bild nochmal „meine“ Kastanie, an die sich eine sehr schön gepflasterte, ellipsenförmige Sitzfläche nebst Grill anschloss.

Allee der Kosmonauten

Blick nach Süden, rechts ein Skulpturengarten, der hatte auch einen ganz bestimmten Namen. Dahinter die Baracke, in der Unterrichtsräume und Pausenräume waren.

Allee der Kosmonauten

Der Standort der Baracke, heute eine schön bepflanzte Fläche.

Allee der Kosmonauten

Organische Betonkunst nach Gaudi.

Allee der Kosmonauten

Die Rückseite des Hauptgebäudes, alles voller Glassplitter.

Allee der Kosmonauten

Blick von der Rückseite des Hauptgebäudes nach Westen: Hier standen die letzten noch benutzten Gewächshäuser. Riesige Eukalyptusbäume blockierten die Lüftung, Kiwis schlängelten sich durch das ganze Haus. Vorbei.

Allee der Kosmonauten

Blick zum Hintereingang des Hauptgebäudes. Geradezu war der Computerraum, in der rechten Ecke ein riesiger runzelblättriger Schneeball.

Allee der Kosmonauten

Die hintere Schaupflanzung im Innenhof, im Vordergrund ein Metasequoia glybtostroboides.

Allee der Kosmonauten

Im Innenhof hat ein Götterbaum die gesamte Kanalisation lahmgelegt. Trotz Radikalkur: Er ist noch da.

Allee der Kosmonauten

Blick nach Westen. links standen die Gewächshäuser, rechts die halboffenen Schuppen.

Allee der Kosmonauten

Blick nach Süden zum Innenhof, links die Wand mit dem Kletterpflanzen.

Allee der Kosmonauten

Der Nebeneingang zu den Büros.

Wehmut. Trauer. Und auch Enttäuschung. Hier die ganzen Umstände und Missstände der beruflichen Bildung und der einhergehenden Geldverschwendung zu beschreiben, würde zu weit führen. Marktwirtschaft. Im Bildungsbereich. Managerschulung in private Hände, das wäre angemessen. Aber die berufliche Erstausbildung dem Markt auszusetzen und einen Preiskampf auszulösen, hat soviel negative Auswirkungen, dass der Staat, insbesondere die Bundesagentur für Arbeit da ganz schnell die Finger von lassen sollte. Der Schaden, der entstanden ist, ist enorm.

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