Nichts halb zu tun ist edler Geister Art *)

Wie im Großen, so auch bei uns im Kleinen. Dazu kommt noch ein Mangel an Qualitätsbewusstsein und ein fehlender Willen zur Lösung schwieriger Probleme. Da hat man schon mal ein preisgekröntes Objekt und dann ist es so schwierig, eine angemessene Lösung umzusetzen, nur weil es zu aufwändig und zeitraubend ist? Oder zu teuer?

Steinsäge

In dem genannten Objekt gibt es im Innenhof einen sogenannten „Wassertisch“, einem rechteckigen Quader aus Sichtbeton, aus dem aus drei mittig liegenden Quelldüsen Wasser über den „Tisch“ rieseln – laufen soll. Hinter dem Quader liegt im Erdreich eine Zisterne, aus der der Brunnen gespeist wird und das Brunnenwasser auch wieder gefiltert eingeleitet wird. Diese Zisterne ist so hoch eingebaut worden, dass der Deckel nicht mehr unter Pflasterniveau abgesenkt ist, sondern sichtbar ist. dies hat zur Folge, dass das Feldsteinpflaster nicht mehr eingebaut werden konnte, weil es zu groß ist und nicht mehr über die Zisterne gepasst hat. So hat man (Architekt – Bauleitung – Ausbilder) den Deckel der Zisterne in ein Feld aus Mosaiksteinen eingebettet.
Keine optisch überzeugende Lösung.

Innenhof

Foto vom April 2007

Aufwändiger wäre gewesen, aus den Feldsteinen schmale „Stullen“ zu schneiden und sie in ein Betonbett um den Zisternendeckel einzubauen oder die Zisterne tiefer einzubauen – was auch nicht ging, weil da war schon eine Abwasserleitung drunter…

Der Rahmen dieses Mosaikfeldes wurde aus Granitgroßpflaster hergestellt. Das vierte Material im Hofbelag.
Optisch ungeschickt war die Tatsache, dass das Granitgroßpflaster einen Versatz zu dem einfassenden Granitgroßpflaster des Wassertisches bildete. Zusammen mit dem Hauptweg aus Sichtbeton, dem Feldsteinpflaster und dem Mosaikpflaster ergab dies ein unruhiges, „gestückeltes“ Bild wie: es ging nicht besser.

Als Alternative zum kompletten Neubau der Brunnenanlage haben wir die Linie des einfassenden Granitgroßpflasters am Wassertisch aufgenommen und verlängert. Das Problem der Einbautiefe haben wir technisch gelöst: das Granitgroßpflaster wurde in Scheiben (Stullen) geschnitten und in Beton eingebaut.
Aufwändig, aber sauber.

Verlängerung der Kante

Steinsäge

Oberboden verteilen

Zu den Abschlussarbeiten zählen auch die Anschlüsse herstellen – mit Oberboden anarbeiten, Feinplanum herstellen.

Setzen des Küchenweges

Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeiten ist der Bau eines zusätzlichen „Küchenweges“, der die Belieferung der Küche über ebenes Pflaster ermöglichen soll. Die „Große Lösung“ wäre hier wieder der Einbau eines umlaufenden Betonweges gewesen, was aber aus zeitlichen und monetären Gründen verworfen wurde.

Blick über die Schulter

Der prüfende Blick über die Schulter: macht sie auch alles richtig?

Abstemmen der Betonkante

Hier wird der Beton an der Zisterne abgestemmt.

Bilder von dem fertigen Objekt folgen!

*) aus Wielands Oberon (1780) 5,30.

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